Historie

Zurück bis in die Regierungszeit von Herzog Friedrich I. von Württemberg, um 1600, reicht die Geschichte dieses Uhlbacher OCHSENS. Und vor über 130 Jahren schlug Metzgermeister August Wünsch in der Ochsen-Chronik das Kapitel auf, das bis in unsere Tage reicht. August Wünsch ersteigerte das Gasthaus vom ehemaligen Ochsen-Wirt Lutz, der nach Amerika auswanderte. Bis heute bewahren die Ochsen-Wirtinnen Uta und Elke Wagner dieses Stück Familientradition.

August Wünsch brachte damals die besten Voraussetzungen mit, um aus dem Ochsen ein beliebtes Ausflugslokal zu machen. Sein Großvater Adam baute an den Hängen des Rotenbergs (auch Württemberg) Uhlbacher Riesling und Trollinger an. Adam erledigte zudem mit geübter Hand die Hausschlachtung. Sohn Heinrich, dessen Herkulesgestalt und Bärenkräfte die Uhlbacher beeindruckten, spezialisierte sich auf die Wurstherstellung. Der Peitschenstecken, ein schwäbischer Landjäger, gehört zu seinen Eigenkreationen, die reißenden Absatz fanden. Sohn August Wünsch setzte fortan im Gasthof Ochsen diese Familientraditionen fort – die Speisenkarte bot Uhlbacher Weine sowie Wurst- und Fleischspezialitäten aus eigener Schlachtung.

"Es gibt viele Ochsen, aber nur einen authentischen, regionalen Klassiker in Uhlbach, der ein prominenter Vertreter der schwäbischen Gastronomie und Aushängeschild ursprünglicher Geselligkeit ist."

Elke Wagner

August Wünsch und seine Frau Friederike Weber, das Rickele, hatten neun Kinder. Acht Söhne und eine Tochter. Sämtliche acht Söhne blieben der Fleischerzunft und der Region treu. Nachkomme Otto Wünsch übernahm 1912 den Uhlbacher Ochsen. Er fand die passende Frau, Julie Feucht, die idealerweise in Stuttgart zur Köchin ausgebildet wurde. Bald schwärmten die Ochsen-Gäste von Julies "Rostbrätle". Viele Mädchen, die Wirtin werden wollten, begannen bei Julie Wünsch als Kochfräulein. Julie Wünsch ging als guter Engel in die Geschichte des Ochsen ein. Aus der Ehe von Julie und Otto stammen drei Kinder: Richard, Ida und Erika.

1934 starb Otto Wünsch. Sohn Richard, eher musisch begabt, mußte die Oberschule verlassen und eine Metzgerlehre antreten. Leider fiel er im 2. Weltkrieg. Julie Wünsch und die Schwestern Ida und Erika führten den Ochsen traditionsgemäß weiter. Die Gäste sprachen vom Drei-Mädel-Haus. Als Ida einen Weingärtner heiratete, übernahm Erika die Regie mit ihrer Mutter. Es fügte sich gut an, als Erika 1951 den Metzger Reinhold Wagner heiratete, der beim Metzger Mack in Uhlbach arbeitete. Die Töchter Uta und Elke wurden geboren. 1982 verstarb Reinhold Wagner an den Folgen einer unheilbaren Erkrankung. Seit Reinhold Wagners Tod führten die Witwe Erika Wagner und die beiden Töchter die Gaststätte – wie machte das Wort vom Drei-Mädel-Haus die Runde - und seit dem Tod der Mutter sind Uta und Elke Wagner die Ochsen-Wirtinnen.

Heute sind Elke Wagner und Kurt Vogel für die Küche verantwortlich. Uta Wagner ist eine besondere Weinkennerin mit Sommelier-Prüfung und hat immer besondere Spezialitäten parat.